Eine Autorin ist allergisch gegen ihre Sprache und startet einen Versöhnungsversuch
Das Gute an einem Dilemma ist, dass es die erste Stufe raus aus der selektiven Wahrnehmung ist. Es ist eine Erscheinung, die eine generelle Verblendung durchsticht. Zwei Dinge, die vielleicht tatsächlich unvereinbar sind oder sich gegenseitig ausschließen, sind nur zwei Optionen in der schier unendlichen Fülle von Möglichkeiten. Sie sind ein Abdruck der gegenwärtigen Grenze der Vorstellungskraft. Sie sind zwei Pfosten, die einen Ausweg markieren.
In diesem Sprachversuch arbeite ich mit dem Widerspruch zwischen meinem Schreibdrang und meiner Aversion gegen die Sprache, die ich zuerst gelernt habe und wohl immer noch am besten kann, auch wenn ich mein halbes Leben vor ihr davongelaufen bin. Wohin führen mich diese zwei Pfosten? Welches Verständnis von Sprache eröffnen Sie mir? Ich werde es im Versuchsprotokoll notieren.